Neue Ziele, neue Pläne

Neue Ziele, neue Pläne

Am 21. Februar 2020 fand im "Sielhus" in Jemgum die Jahresversammlung des Ziegeleivereins statt.
Der Vorstand um Vorsitzende Carola Bergmans konnte auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Für dieses Jahr sind diverse neue Aktivitäten geplant. Zu Gast war auch Bürgermeister Hans-Peter Heikens, der den aktuellen Stand zum Gesamtprojekt "Ziegelei Midlum" vorstellte.

Der Ziegeleiverein Jemgum rüstet sich für die neue Saison. In der Ziegelei im Deichvorland von Midlum warten im diesen Jahr diverse neue Aktionen und Attraktionen auf die Besucher. Auch das Gesamtprojekt „Ziegelei“ soll nun Fahrt aufnehmen.
Auf der Hauptversammlung des Vereins im Jemgumer „Sielhus“ konnte der Vorstand um die Vorsitzende Carola Bergmans auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, in dem der Bekanntheitsgrad des Museums weiter gesteigert wurde. Etwa 1400 Besucher kamen allein bei Führungen in die Ziegelei.
Bei diversen Renovierungsmaßnahmen und Arbeitseinsätzen wurde das Gebäude in Schuss gehalten. So fanden Instandsetzungsarbeiten am Kamin statt und Schüler der BBS II in Leer schufen ein neues Eingangstor zur Klinkerfabrik, das im Frühjahr eingebaut werden soll. Außerdem werden noch Dachbalken, an denen mittlerweile der Zahn der Zeit stark genagt hat, renoviert, kündigte Bergmans an.
Mit Spannung blickt der Verein auf die weiteren Entwicklungen, die auf dem Ziegeleigelände anstehen. Bürgermeister Hans-Peter Heikens erläuterte auf der Versammlung die anstehenden Schritte. Die Gemeinde Jemgum ist seit Herbst 2017 Eigentümerin des Ziegeleikomplexes und will es zusammen mit Partnern zu einer kultur- und naturtouristischen Attraktion entwickeln.
Fester Baustein in diesem Komplex ist das Ziegeleimuseum des Vereins, das die Geschichte des ehemals blühenden Wirtschaftszweiges im Rheiderland anschaulich dokumentiert, Als weiterer Partner steht die Nationalparkverwaltung in den Startlöchern, die momentan die Eröffnung einer Nationalparksation in der Ziegelei plant, wie Heikens ausführte. Für den Betrieb sollen Mitarbeiter eingestellt werden, die Finanzierung dieser Stellen muss das Niedersächsische Umweltministerium prüfen. Diese Kooperation soll gewährleisten, dass verlässliche Öffnungszeiten in der Ziegelei angeboten werden können, damit auch spontane Besucher – wie etwa Radwanderer auf der Internationalen Dollard Route – nicht vor verschlossenen Türen stehen.
Um die Ziegelei als Ziel attraktiv zu machen, soll es auch ein zusätzliches gastronomisches Angebot „mit nachrangiger Form“ geben, erläuterte Heikens. Darüber müssten noch Gespräche mit dem Landkreis Leer geführt werden.
Auch die Einbindung des Projektes in das UNESCO-Biosphärenreservat Niedersächisches Wattenmeer ist im Gespräch. Wie der Bürgermeister erläuterte, gehe es dabei nicht um eine gebietstechnische Erweiterung, sondern um zusätzliche Projekte, die aus EU-Töpfen gefördert werden können.
Ein weiteres Modul des Gesamtkonzeptes könnte daher auch das von der Rheider Deich- und Sielacht angepeilte Konzept sein, Schlick aus der Ems auf Flächen aufzubringen, wo sich dieser zu Klei entwickelt. Da dies der Rohstoff für die Ziegelsteine wäre, ließe sich beispielhaft Natur-, Kultur- und Regionalgeschichte an einem Standort darstellen – verbunden mit aktuellen Themen wie Klimawandel und Umweltschutz. „Es geht nun darum, eine dauerhafte Finanzierung sicherzustellen, damit Gäste von Sonntag bis Sonntag hier kommen können“, sagte Heikens.
Die Gemeinde wolle nun in das Bebauungsplanverfahren einsteigen, um die Grundvoraussetzungen zu schaffen. Dazu gehören auch infrastrukturelle Maßnahmen wie Abwasser, Wasser, Strom und eventuell Breitbandversorgung. Der Verwaltungsausschuss solle im März die Planungsaufträge vergeben. „Wenn wir hier in einem Jahr stehen, sind wir sicher schon einen ganzen Schritt weiter“, zeigte sich Heikens auf der Versammlung zuversichtlich.
Der Ziegeleiverein wird den Komplex bis dahin weiterhin mit Leben füllen und plant auch neue Attraktionen: Der 2. Vorsitzende Wilfried Voß stellte die geplante Installation einer Beleuchtung vor, die den rund 30 Meter hohen Schornstein der früheren Ziegelei Cramer künftig an den Adventstagen in feierlichem Licht erstrahlen lassen soll. Außerdem soll die neue Internetseite des Vereins an den Start gehen. Vereinsmitglied Walter Eberlei stellte zudem ein Projekt vor, dass es Besuchern ermöglichen kann, die Ziegelei auf eigene Faust zu erkunden. Via QR-Code an bestimmten Stationen in dem Gebäude können sie sich Videoclips aufs Handy laden, in denen Alt-Ziegler Paul Zimmer die Arbeiten und Abteilungen in der Ziegelei erläutert.
Der rund 90 Mitglieder starke Verein lädt in diesem Jahr an drei Terminen dazu ein, die alte Klinkerfabrik an der Ems zu besuchen: Am 16. und 17. Mai findet wieder die beliebte Ausstellung „Kunst & Klinker“ statt, bei der Künstler und andere Kreative ihre Werke im rustikalen Ambiente der Ziegelei präsentieren, Am 13. September beteiligt sich der Verein wieder am „Tag des offenen Denkmals“ und bietet ein Rahmenprogramm mit Führungen an. Am 29. November wird vor dem Ringofen wieder zum „Weihachtszauber“ eingeladen.

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